Mittwoch, 16. Dezember 2009

Die besten Fernsehserien der 2000er: Platz 8 - The Wire

Indem The Wire die volle Breite, die das Fernsehformat zu bieten hat und die innovative, neue Maßstäbe setzende Programmgestaltung des Bezahlsenders HBO voll und ganz ausnutzte, entfaltete sich die Serie wie ein dostojewskisches Meisterwerk. Die Cop-Show, die so viel mehr als ein normales Polizeidrama war, setzte dabei viel Vertrauen in seine Zuschauer. Vertrauen darin, dass sie fähig sind die komplizierten Verbindungen zwischen, Staffeln, Charakteren und myriaden von Details zu erfassen.
Beginnend als eindrucksvoll kompromisslose und unparteiische Darstellung des Drogenhandels in Baltimore, entwickelte sich die Fernsehserie in ein sich ewig ausweitendes Porträt einer Stadt. Dabei wurde eine Institution pro Staffel beleuchtet - von der Polizei, dem Dealermilieu, der Hafengewerkschaft, der Stadtpolitik, dem Schulsystem, bis hin zur Zeitungsbranche. Jede Runde offenbarten Simon David und sein Schreiberteam, wie die korrupten und oft maßlos inkompetenten Handlungen der Mächtigen konsequent Auswirkungen auf die wehrlosesten der Stadtbevölkerung zeigten.Aber auch, dass die Handlungen jedes einzelnen Akteurs durch die Institutionen, in denen er seine Rolle spielt, bestimmt wird. The Wire - diese grimmige Serie - erschien, wie ein griechische Tragödie, die durch die Momente der tiefen Erlösung, ihre Vorliebe für Galgenhumor und ihren unendlichen Respekt für die ruhigen heldenhaften Männer und Frauen, die versuchen einen Unterschied zu machen, aufgehellt wurde.


Titel: The Wire
Genre: Drama
Creator: David Simon
Dauer: 2002 bis 2008
Staffeln: 5














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