Montag, 27. Juli 2009

Die frühen 60er: Rauchen, Trinken, Ehebrechen

Die Fernsehserie Mad Men lässt uns zurück in das Amerika der frühen 60er Jahre reisen und führt uns vor Augen, wie anders die Gesellschaft damals getickt hat. Mad Men hebt hervor welche große Rolle in dieser Ära das Rauchen, Trinken, offener Sexismus, Antismetismus, Rassismus, Schwulenfeindlichkeit und Ehebruch spielten.

Vor allem der Umgang mit dem Rauchen fällt auf: Ist es heute am Arbeitsplatz verboten, war es in den 60er Jahren gang und gäbe. Dies spiegelt sich in der Serie darin wider, dass fast jeder Charakter im Laufe der Episode mehrere Zigaretten raucht. Symptomatisch für das Rauch-Thema in der Serie ist auch der Kunde, der in der Pilotfolge eine Werbekampagne bei Sterling Cooper in Auftrag gibt: Lucky Strike. Das Unternehmen will mit der Kampagne dem Artikel in Reader's Digest entgegenwirken, der erstmals aufs Tapet brachte, dass Rauchen zu gesundheitlichen Beschwerden, allen voran Lungenkrebs, führt.


Auch Alkohol spielt eine nicht zu verachtende Rolle. So trinken Don Traper (Jon Hamm), Roger Sterling (John Slattery) und Co. im Büro regelmäßig Whiskey und fahren danach schon mal im betrunkenen Zustand mit dem Auto. Weiters wird in Mad Men eine Subkultur von Männern dargestellt, die verlobt oder verheiratet sind, aber regelmäßig sexuelle Beziehungen mit anderen Frauen eingehen.

Trotz dieser Beispiele, gibt es in der Serie Hinweise auf die Zukunft mit ihren radikalen Veränderungen in den späten 60er Jahren: Die Beatniks, die Don durch eine seiner Affären kennen lernt, die Gespräche über die Schädlichkeit des Rauchens (auch wenn die Argumente meistens abgetan oder ignoriert werden), aber auch die Veränderungen in der Werbebranche, die zum Beispiel durch die Volkswagen Käfer "Think Small" Werbekampagne repräsentiert werden.

Neben Nostalgie in Bezug auf eine vergangene Ära, bestimmen das Sichtbarmachen von sozialer Veränderung und Befremdung über längst hinter uns gelassenen geglaubten Gewohnheiten die Stimmung der Serie.


Notiz am Rande: Mad Men macht die Kultur der 60er Jahre wieder populär. Beweis dafür ist, dass nachdem Don Draper in Folge 1 der 2. Staffel einen Verweis auf Mayakovsky aus Meditations in an Emergency von Frank O'Hara macht, die Verkäufe des Werkes dermaßen in die Höhe schnellten, dass es zum ersten Mal unter die Top 50 bei den Amazon-Bestsellern kam.



Hat dir dieser Post gefallen? Dann abonniere doch das Fernsehserien Blog als RSS Feed oder hol dir die neusten Posts als Email

2 Kommentare:

StaffelEins hat gesagt…

Läuft Mad Men noch? Finde ich von der Aufmachung her interessant. Würdest Du auf einer Skala von 1 bis 10 mal versuchen eine Wertung abzugeben, ob es sich lohnt?

Morn hat gesagt…

Mad Man ist vor wenigen Wochen in den USA in die dritte Staffel gestartet. Ich glaube gelesen zu haben, dass Mad Men seit kurzem auch auf Premiere/Sky zu sehen ist.

Wenn du Serien, wie etwa die Sopranos magst, wird dir auch Mad Men gefallen (Producer Matthew Weiner hat auch bei den Sopranos mitgeschrieben). Aber schau dir einfach mal eine Folge an und entscheide selbst.
Auf einer Skala von 1-10 würde ich Mad Men eine 8 oder 9 geben.